Interpret: K.I.Z Titel: Sexismus Gegen Rechts Label: Universal Music Erschienen: 10.07.2009 Bewertung: Autor: 13 von 15 (ed_moses) Leser: 15 Punkte (Durchschnitt) » Kaufen bei Amazon » offizielle Website |
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So kann es auch gehen.
Tracklist:
01. Rohmilchkäse
02. Lass die Sau raus 03. Halbstark 04. Rauher Wind 05. Einritt 06. Ohrfeige 07. Straight outta Kärnten 08. Selbstjustiz 09. Scheiterhaufen 10. Hurensohn Episode 1 11. Preisschild 12. Auch Nutten wollen Pendlerpauschale 13. Ringelpiez mit Anscheißen 14. Das System 15. Klopapier 16. So Alt 17. Töten 18. Halbstark „Hahnenkampf ist zwei Jahre her und die Kohle ist alle. Jeder meckert unser nächstes Album dauert zu lange. Man könnte Faulheit oder keine Lust mehr aufs rappen vermuten. Doch wir haben einfach zu viel zu tun mit Mülltönnen nach Essen zu durchsuchen...“ Hier wird einem schnell klar, um was es bei dem Album geht. KIZ knüpfen nahtlos da an, wo sie mit Hahnenkampf aufgehört haben. Die „Kanibalen in Zivil“ kokettieren wie schon auf den Vorgängeralben gekonnt mit provokant überzogenen Aussagen. „Sexismus gegen Rechts“ ist vom Anfang bis zum Ende vollgepackt mit Sarkasmus, Zynismus, Fäkalhumor und einer großen Portion Selbstironie. Etwas neue Töne finden sich in sozialkritischen Songs wie „Straight outta Kärnten“, „Ohrfeige“ oder auch „Selbstjustiz“. Doch keine Angst, die Texte sind trotzdem intelligent humorvoll und passen wie die Faust aufs Auge. Gelegentlich beschleicht einen das Gefühl, dass das Album so wie „Hahnenkampf“ konzepiert. So findet man mit „Ringelpiez mit Anscheißen“ (übrigens im passend überzogenen RnB Stil) ein Pandant zu Riesenglied oder mit „Eintritt“ als Nachfolger von Pogen. Doch beschleicht einen nie das Gefühl, dass man hier nur ein Remake des alten Albums bekomt. Ganz im Gegenteil, wie schon gesagt wird der eingeschlagenen Weg genau weitergegangen. Man kann zu immer elektronischer werdenden Beats stehen wie man will, doch strotzt „Sexismus gegen Rechts“ nur so vor Kreativität und wirkt zu keiner Zeit langweilig. Zur Abwechslung tragen auch die beiden „Coversongs“ „Halbstark“, ein alter Yankees Klassiker und der Punksong „Klopapier“ bei und runden somit das Gesamtbild ab. Den Anfang macht mit „Lass die Sau raus“ gleich mal ein Monstertrack mit sehr gelungenen Beatbombardements die genau dazu auffordern, was der Titel schon sagt. Mit „Selbstjustiz“ geht es beattechnisch ähnlich weiter, lyrisch wird es hier deutlich sozialkritischer und der Aufförderung, dass man vielleicht erst mal vor der eigenen Tür kehren sollte, bevor man über andere Urteilt:“ Im Fernsehen lachst du Bauern aus die genau so sind wie Du...“ Einen Ausflug in die 60er á la Beach Boys findet man dann mit der angeblich eiskalt einkalkulierten Hitsingle „Halbstark“, welche wohl auch wirklich in Großraumditschen im ganzen Land gefallen könnte. „Ohrfeige“ behandelt mit etwas langsameren Beat und auf doch sehr amüsante Weise das immer noch weit verbreitete Machotum gespickt mit Vocalsamples von Jay-Z: „Was die Müllsäcke angeht bring em out, bring em out“ Anfangs etwas gewöhnungsbedürftig ist der Beat von „Preisschild“ welcher nach mehrmaligen hören immer besser gefällt und der Text mehr Wortwitz aufweist als manch anderes so angesagtes deutsch Hip Hop Album. Der zweite Teil des Album enthält mehr „ruhigere“ Tracks mit häufig gesungenen Refrains wie zum Beispiel „Straight outta Kärnten“, „Scheiterhaufen“ oder auch „Rauher Wind“ wo es um die armen reichen Menschen geht, die durch die Finanzkrise ja so gebeutelt wurden. Letztlich findet man mit „Strasse“ noch einen Song, welcher auch in den 90er an der US Westküste entstanden sein könnte, in welchem sich die Herren nochmal ordentlich selbst aufs Korn nehmen. Letztendlich ein sehr gelungener Nachfolger der kaum Platz für Kritik lässt.Man muss sich natürlich an die doch recht stark überzogene Art der Kanibalen gewöhnen und dies auch verstehen, da man sonst schnell das Gefühl bekommen könnte, dass hier auf Teufel komm raus provoziert wird nur um Aufmerksamkeit zu bekommen. Das dies nicht der Fall ist zeigt das Bemühen der Herren nicht ins das typische Klischee zu passen und doch so gut anzukommen. Für jeden, der ein Faible für kreativen, abwechslungsreichen Deutschrap hat ein Muss.
Ähnliche Band: Prinz Pi
Weitere vergleichbare Bands: Olli Banjo, Favorite meinungen zu der veröffentlichung
06.08.2009 | 11:13 Uhr | bleed.: 15 Punkte
Edit: In der Track-Liste fehlt der Zusatztrack: 19. Straße :)
05.08.2009 | 20:45 Uhr | Worscht: keine Wertung ich bin franzose/ für mich sind alle deutschen barbaren/ in meinen träumen tragen/ mich preußische sklaven/ :D 04.08.2009 | 11:55 Uhr | bleed.: 15 Punkte Sehr sehr gutes Album, hat ein paar Anläufe gebraucht, aber jetzt wird es von durchlauf zu durchlauf besser! Unglaublich vielfältig und abwechslungsreich!
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